my home is my castle

2010 – Markus Roithner

Das private Einfamilienhaus ist nach wie vor die beliebteste Wohnform und der Traum von einem Großteil der Bevölkerung.

Seit der Urhütte, der Urform des Wohnens, versinnbildlicht es das Dach über dem Kopf, den Wunsch nach Privatsphäre auf dem eigenen Stück Land. Gleichzeitig ist es Statussymbol und Ausdruck persönlicher Freiheit und Individualität.

Doch vom Traum bis in die Wirklichkeit ist es oft ein langer Weg, der viel Geduld und Energie braucht. Nicht nur die Bedürfnisse der Bewohner haben sich verändert, sondern auch steigende Energie- und Rohstoffkosten sowie überbordende rechtliche Anforderungen tragen dazu bei, Themen wie Multifunktionalität, Einsatz innovativer Baustoffe oder nachhaltiges Bauen zunehmend an Bedeutung gewinnen zu lassen.

Nur wer sorgfältig plant kann vorab abklären, ob und wie das Haus diesen Punkten gerecht wird.

All das sollte daher einen Bauherrn dazu bewegen, sich einen Architekten zu suchen. Auf der einen Seite ist es die fundierte Ausbildung, sind es seine Ideen und seine Erfahrung, die eine individuelle und auf die Situation abgestimmte Lösung an den Tag fördern. Zum anderen hilft er bei der Koordination des Bauvorhabens – nicht nur zwischen zwischen Bauherren,  Behörden und Handwerkern, sondern auch zwischen den einzelnen Gewerken vor und während der Ausführung.

Spannend ist das Thema Einfamilienhaus aber auch, weil hier jeder Architekt die Bedürfnisse der Nutzer leicht verinnerlichen kann, da er das Thema „Wohnen“ aus eigener Erfahrung kennt.

Organisation und Grundriss

Trotz technischer Neuerungen und gesellschaftlicher Wandlungen hat sich am Grundprogramm eines üblichen Einfamilienhauses in den letzten 50 Jahren wenig geändert. Die Größe der Räume bzw. die verfügbare Fläche pro Person nahm zu und die Standards sind gestiegen. Nach wie vor ist das Eigenheim auf die Kleinfamilie zugeschnitten, auch wenn es diese immer weniger gibt bzw. sich die Umstände im Lauf des Lebens ändern: Kinder ziehen irgendwann aus, Paare trennen sich, pflegebedürftige Elternteile kommen dazu,….

Zudem kommt hinzu, dass ein Haus üblicherweise über einen Zeitraum mehrerer Generationen besteht, aber bereits die direkten Nachfolger andere Bedürfnisse oder Vorstellungen verwirklichen wollen. Multifunktionalität, offene und flexible Lösungen tragen diesem Umstand Rechnung. Die Möglichkeit zur Integration einer Wohnung oder eines eigenen Arbeitsbereiches ohne große Umbaumaßnahmen wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Konstruktion und Material

Konstruktionsdetails haben maßgebliche Wirkung auf die Erscheinung eines Hauses, sie prägen seine Ausdruckskraft und seinen Charakter. Dabei ist die Entscheidung für einen Baustoff von den gestalterischen Vorstellungen sowie den funktionalen Aspekten geprägt. Darüber hinaus kann auch die Anknüpfung an regionale Traditionen oder die Verfügbarkeit von Material am jeweiligen Ort eine Rolle spielen. Kein Baustoff ist von vornherein besser oder schlechter als andere, lediglich die Eigenschaften unterscheiden sich.

An dieser Stelle könnte man die Liste der bei der Planung zu beachtenden Punkte noch bis ins Unendliche weiterführen. Bleibt als Resümee, dass jede Bauaufgabe ihre individuellen Bedingungen hat und ihre eigenen Lösungen erfordert, bei denen ihnen der ausgebildete Architekt ihren Wohntraum Schritt für Schritt näher bringt.